Büro Berlin
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Nicht nur der Hochschulbetrieb wird derzeit auf eine harte Probe gestellt, auch in der Wirtschaft ist wegen der Corona-Krise in vielen Bereichen die Situation sehr schwierig. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden ins Homeoffice geschickt oder gehen in Kurzarbeit. Unternehmen haben Einstellungsprozesse zeitweilig gestoppt und lassen keine Unternehmensfremden in den Betrieb. Keiner weiß, wann genau sich an dieser Situation wieder etwas ändern wird und der Arbeitsmarkt wieder normal funktioniert. Gerade Absolventinnen und Absolventen trifft das augenblicklich sehr hart. Deshalb stellt sich die Frage: Was könnt Ihr jetzt am besten tun?
Alle, die nicht in der komfortablen Lage sind, bereits einen Arbeitsvertrag in der Tasche zu haben, sollten überlegen ihr Studium zu verlängern (Master), in einem Projekt als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule oder in einem Forschungsinstitut einzusteigen oder eine Promotion anzustreben, wenn sich dazu die Gelegenheit bietet. Das war möglicherweise nicht Euer Plan, aber mit dem Studienabschluss bieten sich eigentlich immer mehrere Optionen, die sich vielleicht am Ende als gar nicht so schlecht herausstellen.
Wer das nicht möchte und hinsichtlich Dauer und Schwere der Krise optimistischer ist, für die oder den käme als kurzfristige Überbrückung eine Weiterbildung infrage. Ihr könntet beispielsweise erworbene Fach- und Methodenkompetenzen um Bereiche erweitern, die in Unternehmen sowieso auf Euch zukommen werden, aber im Studium wegen der wichtigeren Fachkenntnisse zu kurz gekommen sind. Das können Themen wie Teamorganisation, Team- oder Projektmanagement, Ablaufprozesse in und Organisation von Unternehmen und oder agile Entwicklungsprozesse und -methoden sein. Für alle, die ein hardwareorientiertes Thema in ihrer Abschlussarbeit hatten, kann eine zusätzliche Software-Schulung sinnvoll sein, gerade mit Blick auf KI oder Big Data. Vielleicht gibt es an Eurer Hochschule entsprechende Weiterbildungsangebote sogar mit Zertifikat, was als Beleg für Eure Anstrengungen sehr wichtig wäre.
Krisen verschonen leider auch Ingenieurinnen und Ingenieure nicht, wobei es uns in der Regel etwas besser als den anderen Berufsgruppen geht. Das hängt damit zusammen, dass man sich gerade von unserer Arbeit auch Wege aus der Krise verspricht. Insofern sind Mut, Geduld, Fantasie und Zuversicht gefragt.